Begriffsabgrenzung – Kraftfahrzeug

Zahnriemen vs. Keilriemen
Beides sind Riemen (/Ketten) zur Übertragung von Drehmoment.

  • Der Zahnriemen synchronisiert die Rotation der Nockenwelle und der Kurbelwelle. Reißt dieser bei laufendem Motor stoßen die Kolben gegen die noch offenen Ventile (Totalschaden). Alternativ zum Zahnriemen werden Steuerketten verbaut.
  • Der Keilriemen überträgt die Rotation von der Kurbelwelle auf andere Komponenten die diese benötigen, z.B. Lichtmaschine, Servolenkung und Wasserpumpe. Reißt der Keilriemen entsteht kein größerer Schaden.

Nockenwelle vs. Kurbelwelle
Beide Wellen werden durch den/die Zahnriemen/Steuerkette synchronisiert.

  • Die Rotation der Nockenwelle definiert das Öffnen der Einlass- und Auslassventile.
  • Die Rotation der Kurbelwelle definiert die Bewegung der Kolben im Zylinder.

Kompressor vs. Turbolader
Beide Verdichter erhöhen die Motorleistung ohne Vergrößerung des Hubraums. Heute werden hauptsächlich Turbolader in Serienfahrzeugen verbaut, um den Benzinverbrauch zu senken.

  • Der Kompressor verdichtet die vom Motor angesaugte Luft anhand eines Schaufelrades angetrieben via eines Riemens durch die Kurbelwelle des Motors.
  • Der Turbolader verdichtet die vom Motor angesaugte Luft anhand zweier Schaufelräder (Turbine und Verdichter) angetrieben durch den heißen Abgasstrom des Motors.

Der Wirkungsgrad des Turbolader ist höher als der des Kompressors.


Ottomotor vs. Dieselmotor
Beide dieser Motoren sind, im Gegensatz zum Elektromotor, Verbrennungsmotoren.

  • Beim Ottomotor wird das verdichtete Benzin/Luft-Gemisch über eine Zündkerze entzündet.
  • Beim Dieselmotor wird nur Luft verdichtet und dann durch zuspritzen von Diesel entzündet. Zur Gewährleistung des Starts des Motors sind bei kalten Temperaturen Glühkerzen notwendig.

Der Dieselmotor läuft, im Vergleich zum Ottomotor, mit weniger Umdrehungen aber einem höheren Drehmoment und hat deshalb eine höhere Lebensdauer.


Zundkerze vs. Zündspule
Beide Komponenten sind Teile der Zündungskette beim Ottomotor.

  • Die Zündspule funktioniert wie ein Transformator. Sie bekommt Strom mit Niederspannung von der Batterie (12V) und transformiert ihn in Strom mit Hochspannung (~20.000V) für die Zündkerze.
  • Die Zündkerze bekommt hochspannigen Strom von der Zündspule und erzeugt aufgrund dessen einen Funken zwischen den zwei ca. 1mm entfernten Elektroden, im Brennraum des Zylinders.

Durch die Unterbrechung der Primärwicklung, in der Zündspule, kann die Spannungsinduktion der dazugehörigen Sekundärwicklung gezielt initiiert werden und erzeugt damit zu genau abgestimmten Zeiten, über die Zündkerze, den nötigen Zündfunken im Zylindern.


Vergaser vs. Einspritzer
Beide Varianten sind für die Spritzufuhr für den Motor zuständig.

  • Der Vergaser ist dem Motor vorgeschalten und während der Saugphase des Motors wird darin Benzin mit Luft in einem definierten Verhältnis zersträubt und gelangt dann in die Brennkammer(n).
  • Bei den Einspritzern wird Benzin zeitlich gesteuert eingespritzt, unterschieden wird dabei in Zentraleinspritzung, Mehrpunkteinspritzung und Direkteinspritzung.
    • Bei der Zentraleinspritzung wird für alle Zylinder an eine zentralen vorgelagerten Stelle eingespritzt.
    • Bei der Mehrpunkteinspritzung wird für jeden Zylinder separat an einer vorgelagerten Stelle eingespritzt.
    • Bei der Direkteinspritzung wird für jeden Zylinder separat direkt in dessen Brennkammer gespritzt.

Der Kraftstoffverbrauch ist beim Einspritzer geringer als beim Vergaser.


Reihen- vs. Boxer- vs. V-Motor
Gibt Auskunft über die Position der Zylinder des Motors zueinander.

  • Beim Reihenmotor befinden sich die Zylinder in einer Reihe hintereinander. Dabei zeigen die Köpfe logischerweise in die gleiche Richtung.
  • Beim Boxermotor befinden sich die 2 Zylinderreihen in einem Winkel von 180° zueinander. Die Kurbelwelle befindet sich dazwischen und die Pleuel der Zylinder eines Paares sitzen auf 180° versetzten Hubzapfen.
  • Beim V-Motor befinden sich die 2 Zylinderreihen in einem Winkel von 10° bis 180° zueinander. Die Kurbelwelle befindet sich dazwischen und die Pleuel der Zylinder eines Paares sitzen auf dem gleichen Hubzapfen.

Es gibt auch noch andere Varianten wie den Stern- oder den W-Motor.


2-Takt- vs. 4-Takt-Motor
Beides sind Hubkolbenmotoren, jedoch mit einer unterschiedlichen Anzahl an Takten je Zyklus.

  • 2-Takter
    Takt Kolbenbewegung Einlassventil
    1. Verdichten & Ansaugen nach oben geöffnet
    2. Arbeiten & Verdrängen nach unten geschlossen

    2-Takter sind kleiner und preiswerter und werden deshalb z.B. in Mopeds und Rasenmähern verbaut. Die Schmierung des Motors wird über das Zweitaktgemisch (Kraftstoff & Öl) gewährleistet.

  • 4-Takter
    Takt Kolbenbewegung Einlassventil Auslassventil
    1. Ansaugen nach unten geöffnet geschlossen
    2. Verdichten nach oben geschlossen geschlossen
    3. Arbeiten nach unten geschlossen geschlossen
    4. Ausstoßen nach oben geschlossen geöffnet

    4-Takter haben einen besseren Wirkungsgrad und weniger Schadstoffaustoß und werden deshalb z.B. in PKW’s und LKW’s verbaut. Sie besitzen einen separaten Ölkreislauf für die Schmierung des Motors.