Selbsverteidigung vs. Kampfsport vs. Kampfkunst

Selbstverteidigung
Bei der Selbstverteidigung geht es darum sich in realen Situationen gegen Angriffe wehren zu können. Zu beachten ist, dass es bei solchen Auseinandersetzungen keine Regeln gibt. Das bedeutet es ist mit Angriffen gegen die Augen und Genitalien, sowie mit beißen und reißen an den Haaren zu rechnen. Auch kann es zum Einsatz von Waffen, wie Stock, Messer und Schusswaffe, kommen. Genauso können sich auch andere Personen an der Auseinandersetzung beteiligen. Solche Situation lösen massiv Stress aus und vermindern damit das logische Denken. Deshalb werden hauptsächlich Taktiken und nur wenige simple Techniken gelehrt. Diese werden dann im Training immer wieder wiederholt, oft auch in Simulationen unter Stress.

=> Ziel ist es sich auf der Straße verteidigen zu können.

Kampfsport
Beim Kampfsport geht es darum sich mit anderen beim Wettkampf/Sparring zu messen. Dieser Kampf findet dabei jedoch unter einem definierten Regelwerk statt. Diese Regeln sind auf die Kampfsportarten abgestimmt und variieren zwischen den verschiedenen Wettkampforganisation. Einer der Hauptgründe dieser sind dabei natürlich auch die Erhaltung der Gesundheit der Kämpfer soweit wie möglich. Wer auf Wettkampfsport trainiert, begrenzt seine Techniken auf die erlaubten Techniken, um nicht aus Versehen eine illegale Technik zu verwenden und deshalb disqualifiziert zu werden. Dies begrenzt die erlernten Techniken zwar, aber gewährleistet, dass diese auch unter realer Gegenwehr umgesetzt werden können.

=> Ziel ist es in Wettkämpfen gegen andere zu gewinnen.

Kampfkunst
Bei den Kampfkünsten geht es, wie der Name schon vermuten lässt, um den Kunstteil beim Kämpfen. Dies beinhaltet das erlernen sehr vieler Techniken und kunstvoller Bewegungsabläufe (Kata). Ein großer Teil der Techniken ist dabei zum Teil schwer oder gar nicht bei einem Gegner mit vernünftiger Gegenwehr anwendbar. Dieses Feedback bleibt vielen jedoch verwehrt, da die praktische Anwendung der Techniken in eine Sparring in vielen Schulen nicht statt findet. Aus diesem Grund ist dafür aber das Verletzungsrisiko recht gering. In der Kampfkunst wird sehr viel Wert auf die Tradition und die Etikette gesetzt. Zum Teil gibt es so viel Etikette, dass diese in extra Einheiten gelehrt wird.

=> Ziel ist das erlernen und perfektionieren von Techniken.


Die Kampfstile lassen sich dabei oftmals nicht wirklich in eine dieser Kategorien einteilen. Schauen wir zum Bespiel mal zum Judo. Viele werden dabei direkt an Kampfsport denken, da es eine olympisch Disziplin mit streng geregelten Techniken ist. Es gibt jedoch auch viele Schulen die Kata sowie laut Wettkampf-Regelwerk verboten Techniken lehren und gehören damit zur Kampfkunst. Oft werden in einem Dojo auch beide Varianten zu jeweils unterschiedlichen Trainingszeiten angeboten, um für mehr Abwechslung zu sorgen.